KONZERT // SpHear-music // So 17.11.24 // 17h // „Musik in den Häusern der Stadt“
Das sphear-Ensemble kombiniert Elemente konzertanter Aufführung mit elektronischer Modifizierung aufgenommener Klangfragmente in Echtzeit. Über mehrere Lautsprecher erfolgt zudem eine räumliche Abbildung des Geschehenden. Aufgenommen und direkt transformiert werden dabei ganz unterschiedliche Klänge wie z.B. live gespielte Musikinstrumente, Alltagsgeräusche, skurrile akustische Klangerzeuger u.ä.
Unsere Klangquellen sind live eingespielte Musikinstrumente oder Gegenstände/Materialien/Geräusche aus der jeweiligen Umgebung. Sie werden in mehreren voneinander unabhängigen Aufnahme- und Wiedergabeeinheiten gespeichert, segmentiert und beim Abspielen divers transformiert. Dabei können zunächst (wie früher bei manchen analogen Tonbändern) die Wiederegabetempi individuell reguliert werden, was sich sowohl auf die Länge der gewählten Fragmente wie auch auf deren Tonhöhe auswirkt. So entstehen neue, oft unerwartete Rhythmus- und Klangkomplexe. Zumischbar sind durch entsprechende Algorithmen außerdem Tonhöhenverschiebungen ohne Änderung der Dauern (pitch shift) und Frequenzmanipulationen, die bei Verschiebung nach oben/unten in Stauchung/Streckung des Teiltonspektrums resultieren – Prozesse, die das ursprünglich aufgenommene Ereignis an die Grenze der Wiedererkennbarkeit bringen können oder darüber hinaus.
Auch können beliebige Klanggruppen in Kleinstfragmente zerlegt und zu Feldern flexibler Dichte und Stimmung neukombiniert werden. Die zeitlich und spektral umgestalteten Signale speisen wählbar anteilig eine rundum angeordnete Lautsprechergruppe, so geraten diese Klänge zudem in Bewegung. Kleinste Unterschiede in den Frequenzen einzelner Komponenten bewirken bei Abstrahlung an verschiedenen Orten Schwebungen im Obertonbereich, hörbar als räumliche Verschiebung auch der Grundfrequenzen. Ein stetig sich wandelnder und wandernder Klangraum nimmt so Form an.